Dank einer großzügigen Spende von Marcel Erné und Birgit Suhr-Erné steht im Garten des Hospizes ein schöner neuer Pavillon. Das ist die Geschichte dahinter:
Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah?
Auf der Suche nach einer geeigneten Stiftungsform suchten wir Rat bei der Sparkasse Hannover. In einem intensiven Gespräch lernten wir Frau Könnecker von der Stiftergemeinschaft der Sparkasse Hannover kennen. Sie stellte uns einige beeindruckende regionale Projekte vor, für die man sich in Hannover engagieren kann. Neben dem Einsatz in Umwelt- und Klimaschutz, Sport, Jugendhilfe, Tierschutz und vielen sozialen Projekten, die uns vorgestellt wurden, kristallisierte sich ein Thema heraus, das uns besonders berührte: Die schwierigen Arbeitsbedingungen, Überstunden und schlechte Bezahlung in den pflegenden Berufen – eine Situation, die sich durch die Corona-Pandemie noch verschärft hat. Zugleich taten uns die schwerstkranken Menschen leid, die Versäumnisse von Staat und Politik erleben müssen. Frau Könnecker zeigte uns ein großartiges Beispiel, wie mit Unterstützung vieler privater Stifter ein Ort geschaffen worden ist, der ein ganz eigenes Flair hat. Sie lud uns ein, mit ihr zusammen das Uhlhorn Hospiz in Hannover-Buchholz zu besuchen.
„Lasst uns eine Oase sein, wo man begeistert ist vom Leben, von jedem Leben, auch von einem, das sehr viel Mühe kostet.“
Dieses Leitbild, das die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zusammen mit ehrenamtlich helfenden Menschen des Hospizes entwickelt haben, wird hier tagtäglich gelebt.
Schon bei der Begrüßung durch die Hospizleiterin, Schwester Gabriele Kahl, und die Geschäftsführerin, Frau Anke Reichwald, waren wir begeistert von der ruhigen, warmen und umsorgenden Atmosphäre und dem wertschätzenden Umgang miteinander. Hier werden schwerkranke sterbende Menschen betreut. Angeschlossen ist auch ein mobiler, ambulanter Hospizdienst, der es Menschen ermöglicht, in den heimischen Wänden ihre letzten Tage zu verbringen und trotzdem große Entlastung und Hilfe zu erfahren. Wir wurden durch die ansprechenden Räume geführt, durch Gänge mit kunstvollen farbenfrohen Bildern, hörten von Aroma-Ölen und von Kooperationen mit der Hochschule für Musik und Theater. Wir sahen, wie Angehörige unabhängig von strengen Öffnungszeiten ein und aus gingen, und besuchten die Gemeinschaftsküche als Ort gemeinsamen Erlebens und Genießens.
Diese Betreuung, diese Atmosphäre, zufriedene engagierte langjährige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, regelmäßige Supervisionen zur Verarbeitung des Erlebten machen es möglich, Sterbende in Würde und Geborgenheit auf ihrem letzten Weg zu begleiten.
Beispielhaft fanden wir das und wollten helfen. Schwester Gabi sprach von einem Wunsch der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Wohle der Bewohner. Das Gebäude ist neu und liegt in einem großen Naturgarten. Die an die Zimmer grenzenden Terrassen erlauben es den Kranken, von dort aus Eichhörnchen und Vögel in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten. Nun sollte in dem blühenden Garten ein kleiner lichtdurchfluteter und gleichzeitig Schatten spendender Pavillon entstehen, eine schöne Sitzmöglichkeit im Grünen und ein bequem erreichbares Ziel für die Bewohner. Als Gartenliebhaber konnten wir das gut nachvollziehen und sicherten die Finanzierung sofort zu. Am Freitag, dem 8. Juli war es dann soweit: der Pavillon war fertig gestellt und hatte einen passenden Platz gefunden. Wir wurden herzlich eingeladen, ihn zu besuchen und „auszuprobieren“.
Und da stand er nun – wunderschön integriert in die Natur unter hohen Bäumen. Die ersten Triebe des neu gepflanzten Blauregens begannen sich schon an den eisernen Stäben hochzuranken. Schwester Gabi erzählte, dass der Pavillon in nur drei Tagen aufgebaut worden war, mit einem soliden Fundament und zur Freude aller Pflegekräfte und Gäste.
Wir bleiben dieser vorbildlichen Einrichtung verbunden und wollen sie nachhaltig weiter fördern.
Und vielleicht dürfen wir auch noch den einen oder anderen Blütenstrauch rund um den Pavillon pflanzen.
Marcel Erné und Birgit Suhr-Erné